Das ”Badezimmer” besteht aus einer Toilette und einem Waschbecken mit Unterschrank, Spiegel und Oberschrank. Die Lampe über dem Spiegel wird durch einen Lichtschalter separat geschaltet, getrennt von der Deckenleuchte, und bietet eine Steckdose mit 110 Volt. Die Steckdose ist weder für den Fön geeignet noch für die elektrische Zahnbürste.
Die Dusche befindet sich hinter der Wand, vor der die Toilette steht, in der Waschküche. Um in die Waschküche zu gelangen läuft man durch das komplette Haus: Flur, Wohnzimmer, Esszimmer (ein großer Raum), Küche, Hintereingang, Waschküche.
Der Weg ist das Ziel
Unser Wunschbad ist gefliest, enthält Toilette, Dusche, Waschbecken und einen Heizkörper als Handtuchtrockner. Außerdem benötigen wir eine zweite Toilette. Nach ausführlicher Diskussion entscheiden wir uns für die Integration der Dusche in das bestehende ”Badezimmer” und ein Gäste-WC zusätzlich in der Waschküche. Die Waschküche wird verkleinert und enthält nur noch die komplette Wassertechnik, ein Waschbecken, Waschmaschine, Trockner und den zusätzlichen Gefrierschrank.
Heiko testet verschiedene Programme, die für Planung und Grundrisszeichnung geeignet sind und kauft anschließend ein Softwarepaket. Mit Hilfe dieser Software erstellt er zuerst einen Grundriss des kompletten Hauses und anschließend einen Detailplan für die Badezimmer-Renovierung. Mit diesem Plan ist es einfacher mit den Handwerkern zu kommunizieren, die schwedischen Begriffe lernen wir mit der Zeit. Der Kurzurlaub in Deutschland zur 50-Jahr-Feier beginnt am 3.4.2017, vorher suchen wir alle Teile zusammen, die wir neu haben wollen. Der Klempner möchte zu allem eine RSK-Nummer haben, die wir aus der rsk-database.se heraussuchen und dazu die entsprechenden Preise vom Klempner erhalten. Die RSK-Liste prüfen wir, tauschen einige Mails mit dem Klempner wegen fehlendem Waschbecken, vertauschte RSK-Nr. und zu teurer Regendusche. Für die Regendusche haben wir noch keine Lösung, ansonsten bestellen wir am 10.4.2017 alles beim Klempner.
Der Schreiner ist unser Bauleiter, der erhält die Bestellung für die Fliesen, die von Höganäs sein sollen: als Bodenfliesen entscheiden wir uns für NORDIC nero, die gibt es in 30 * 60 cm und für die Dusche in 16,5 * 16,5 cm. Damit ist der Ablauf einfacher zu fliesen als mit den großen. An der Wand wollen wir BLACKBOARD white haben, ebenfalls in 30 * 60 cm. Wegen der Höhe der Toilette sollen noch kleine Mosaikfliesen am oberen Rand gesetzt werden. Diese kleinen Mosaikfliesen sollen auch in der Dusche für einen kleinen Ausschnitt für Duschgel und Shampoo verwendet werden. In der Woche vor dem Urlaub notieren wir unseren Bestellungswunsch auf einen Zettel für den Schreiner. Wir vereinbaren als Beginn der Renovierung den Montag, 24. April 2017.
Nach dem Urlaub, am Freitag, 22.4. fahren wir noch einmal beim Klempner vorbei, ob alles wie geplant startet. Hier stellen wir fest, dass ich die Mail an den Klempner leider nur an Heiko geschickt habe und nicht an den Klempner. Da der Zuständige, Daniel, aber noch im Urlaub ist spielt das sowieso keine Rolle. Wir fahren weiter nach Karlstad und kaufen die Regendusche direkt bei stuvbutiken, wir erwischen die letzte Packung, dafür im Sonderangebot.
Die Freude darüber, dass der Klempner ”erst” um 8 Uhr kommen will währt allerdings nur bis zum 23.4. 15 Uhr. Dann kommt unser Bauleiter Conny und erklärt uns, dass er bereits um 7 Uhr mit den Arbeiten beginnen wird. Wir stellen uns auf eine bzw. die erste harte Woche ein.
6 Uhr aufstehen, frühstücken, Zähne putzen, ein letzter Gang auf die Toilette, dann steht Conny mit seinem Kollegen um 7 Uhr vor der Tür. Die Elektriker sind 10 Minuten früher da, trauen sich aber nicht aus dem Auto auszusteigen. Die Elektriker bauen die Heizelemente aus, die erwarteten überraschenden Stromausfälle kommen sehr schnell, klemmen die Lampen ab und beschäftigen sich mit dem Plan. Wo sollen Lampen installiert werden, wieviele Steckdosen und wo, welche Heizungen sollen wo angebracht werden, wie viele Thermostate für die Fußbodenheizungen. Die Klempner sind nur kurz beschäftigt: Als erstes wird die Waschküche ausgeräumt, ab jetzt stehen Waschmaschine und Trockner im Weg, also im Eingangsbereich. Die Elektriker müssen sich daran vorbei zwängen, da an der hinteren Wand der Sicherungskasten befestigt ist.
Es beginnt mit einer Klarstellung: der Liefertermin 10.5. für die Wandfliesen ist zu spät. Falls wir erst 2 Tage vorher unsere Wünsche abgegeben hätten wäre das akzeptabel gewesen, so aber nicht. Für klare Ansagen bin ich zuständig, jeder darf seine Stärken ausspielen. Nachdem Heiko im Internet einen Händler gefunden hat, der die Fliesen als Lagerware innerhalb von 3 - 4 AT liefern kann ist auch die rechtzeitige Lieferung durch Connys Lieferanten vor dem 10.5. möglich. Die Details klären wir am Vormittag gemeinsam: kleinere Deckenplatten, einen Schrank um die Wassertechnik (den wir bei IKEA selbst besorgen sollen?), Wasseranschluss außen und Steckdosen.
Die Schreiner reißen die Holzpaneele und die Decken raus, die Duschkabine wird rausgetragen, die Toilette und das Waschbecken ebenfalls. Die komplett leer geräumten Räume sehen viel besser aus als vorher. Die eine Hälfte des Abfalls landet auf dem Balkon, da steht auch der Warmwasserbereiter, der andere Teil vor der Treppe im Hintereingang. Der Garten muss sowieso noch komplett neu gemacht werden…
Ich sitze am Vormittag im Büro und schaue immer wieder aus dem Fenster: es schneit! Anfangs schmilzt der Schnee schnell genug, gegen 10 Uhr fängt es an weiß zu werden, dann wird die Schneedecke immer dichter. Bis zum Abend sind es fast 10 cm Schnee: ganz viel Spaß auf dem Weg zu unserem provisorischen Bad im Wohnmobil! Jetzt kommen Winter- und Gummistiefel wieder zum Einsatz.
Den ersten Tag beschließen wir mit einer Pizza und Extremcouchen.
6:10 Uhr aufgestehen, aus dem Fenster schauen: 15 cm Schnee! Schreiner und Elektriker beginnen um 7 Uhr, die Klempner um 8 Uhr. Weiter geht es mit Lehrrohren ziehen, auch im Dachboden, Die neuen Wände werden durch Holzleisten markiert, jetzt sehen wir, wie die neuen Räume aussehen sollen. In den neuen Deckenpaneelen werden die Löcher für die Lampen und die den Ventilator ausgesägt. Es gibt in jedem Raum einen Auslass in den Dachboden, die dort an einen Ventilator angeschlossen werden. Dieser wiederum wird nach außen geleitet sodass der Dachboden nicht wieder feucht wird. Inzwischen sind die feuchten Stellen abgetrocknet. Bis 16 Uhr wird durch gerödelt, Pausen gibt es um 9 Uhr, 11 Uhr und 13 Uhr, das ist der Standard in Schweden. Und es gibt immer was zu fragen, besprechen und zu klären. Um 16 Uhr ist Feierabend für die Handwerker, wir sind einfach nur fix und fertig vom frühen Aufstehen und fläzen uns erst mal auf die Couch.
6:20 Uhr aufstehen. Zum Glück schmilzt der Schnee und der Tag beginnt mit Sonnenschein. Schreiner und Elektriker beginnen um 7 Uhr, die Klempner um 8 Uhr. Heute sind die Klempner stärker beansprucht mit Öffnen des Bodens und komplettem Austausch aller vorhandenen Rohrleitungen, sowohl Zu- als auch Ablaufrohre. Der Rohrwirrwarr am Warmwasserbereiter und Hydrophor wird jetzt ordentlich verlegt, für den Abfluss in der Waschküche dürfen wir eine Abdeckung aussuchen, der (sündhaft teure) Dusch-Abfluss wird an der Ecke von Wand und Boden installiert und der Boden wird mit dicken Holzplatten verstärkt. Wir sind fasziniert, dass die Wände mit den Installationsrohren alle gedämmt werden - das hatten wir uns in Frankfurt auch schon öfter gewünscht.
Am Nachmittag die große Freude: wir haben wieder Wasser!!! Vor allem, da wir nicht damit gerechnet haben, freut es uns umso mehr. Auch die Spülmaschine ist angeschlossen, das müssen wir am Abend dann doch feiern!
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